Permakultur

Den Begriff und die Prinzipien der Permakultur (ein Begriff für permanente Agrikultur – also dauerhafte Landpflege) prägten die Australier Dr. Bill Mollison und David Holmgren (im Drachenverlag ist Ende 2016 erstmals die deutsche Übersetzung von Holmgren: Permakultur – Gestaltungsprinzipien für zukunftsfähige Lebensweisen erschienen!) in den 70er Jahren. Für ihr Modell der nachhaltigen, also schonenenden und optimierten Nutzung aller frei verfügbaren (naturgegebenen) Ressourcen erhielten sie den Alternativen Nobelpreis. Sie erkannten bereits damals vor ca. 40 Jahren, dass die einseitige Landnutzung mit Monokulturen, Maschinen und künstlichen Düngern und Pestiziden ein Sackgassenweg ist, der uns Menschen in der Zukunft das gesunde Leben erschweren wird. Hoffen wir den Weg zu finden mit möglichst wenig Aufwand, möglichst viel(fältigen) Ertrag (nicht in Form von Geld!) und ohne dauerhafte Verluste für die Erdhaut und ihre Elemente und Ressourcen.

Landschaft und Naturprozesse (Kreisläufe und Netzwerke) bilden sehr komplexe und umfangreiche Grundlagen für unser menschliches Leben, die zu erkennen es viele Erfahrungen braucht. In Permakulturgärten werden kleine eigenständige Systeme geschaffen. Einmal initiiert, erhalten sie sich weitgehend selbständig, ohne große Aufwendungen von aussen, wie das bei der allgemein herkömmlichen Landwirtschaft zur Zeit der Fall ist. Mollison und Holmgren fanden im Laufe der Jahre auch heraus, dass auch das soziale Leben und Umfeld eine große Rolle spielt, um die Landnutzungsprojekte auch in urbanen Räumen zu realisieren.

Die ethischen Aspekte der Permakultur beschäftigen sich deshalb mit Ökologie und Ökonomie als auch dem Sozialen als einem Zusammenhängenden. Hier steht Gerechtigkeit für alle drei: für die Erde als unseren Lebensraum, für uns Menschen als Individuen einer Gemeinschaft und für die gerechte Verteilung der Ressourcen auf die Erde und uns Menschen. Wir Menschen üben uns in Beschränkung und gerechter Verteilung, da grenzenloses Wachstum auf der Erde nicht möglich ist, wie auch unser eigener Körper nicht grenzenlos wächst.

Die Grundprinzipien der Permakultur von Mollison und Holmgren sollen ein Leitbild für unseren Garten sein und hoffentlich viele weitere Anhänger finden. Mensch möge sich in der Literatur informieren und in der Natur erfahren – oder umgekehrt: Erkennen wir etwas draußen, so kann es uns vielleicht jemand erklären.

Zu den wichtigsten der 12 Gestaltungsprinzipien zählen wir:

  • Schaffung einer großen Vielfalt von Elementen innerhalb des Systems (diversity)
  • Berücksichtigung der natürlichen Entwicklung eines Elementes bzw. des Systems (natural succession)
  • Optimierung der Randzonen als besonders aktive Bereiche des Systems (optimize edges)
  • Nutzung der natürlichen Ressourcen eines Systems (natural ressources)
  • Wiederverwendung von Energien und Stoffen innerhalb des Systems (energy recycling)

Unser Garten wird deshalb auf verschiedenen Ebenen/Etagen genutzt, um die Ressourcen Licht, Boden/Humus und Wasser optimal auszunutzen. Dabei werden Symbiosen genutzt und Bodenstruktur und –gefüge dauerhaft erhalten und aufgebaut. Die natürlichen Prozesse (z.B. Bildung einer Mulch- und Humusschicht) bilden die Grundlage für die Gartenarbeit und das Land bleibt dauerhaft nutzbar und ist ertragreicher als eine einzige Nutzung in der Fläche unter Aufwendung chemo-technischer Energie und Zerstörung jeglicher Lebensgrundlage.

Diversität schaffen wir durch zahlreiche Arten und vielfältige Sorten, die dem regionalen und örtlichen Klima angepasst sind. Der Garten wird in verschiedene Zonen aufgeteilt, wie den Windbrecher Wildobsthecke auf der Nordwestseite und den Sonnenhang auf der Südostseite.

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